Anonym
Mit 12 Jahren bei der Jugendabschlussuntersuchung wurde bei mir Skoliose festgestellt. Vorher fiel nichts Sonderliches auf, außer einer Rippe, die etwas vor stand. Ich wurde zum Orthopäden geschickt, der dann Röntgenaufnahmen machte und mir Physiotherapie verschrieb. Regelmäßig ging ich nun zwei Jahre lang zur Physiotherapie, spürte keine Verschlechterung aber auch keine Verbesserung. Mein Physiotherapeut erzählte meinen Eltern und mir von einer Skolioseklinik hauptsächlich für Jugendliche, wo nach drei Wochen schon erhebliche Verbesserungen zu sehen seien. Auch mein Orthopäde war begeistert von der Idee. So wurde ich dann drei Wochen in diese Klinik geschickt, zum Glück mit meiner Großcousine, die ebenfalls Skoliose hat. Wir kamen zusammen auf ein Zimmer und sie erzählte mir, dass sie wahrscheinlich ein Korsett bekommen werde. Ich hatte noch nie davor von so etwas gehört, stellte es mir aber auch nicht unbedingt sehr toll vor. Nach meinem ersten Arztgespräch vor Ort war ich erleichtert, da mir gesagt wurde, dass ich voraussichtlich kein Korsett benötigen würde. Auch in den darauf folgenden Gruppenstunden fühlte ich mich relativ „grade“ da die meisten Mädchen deutlich schiefer waren als ich.
Doch als die Ärzte von meiner Hand eine Röntgenaufnahme machen wollten, hatte ich schon die Befürchtung doch noch ein Korsett zu bekommen. Und meine Befürchtungen bestätigten sich. Mit der Begründung, dass ich erst zu 91 % ausgewachsen sei, wäre es sehr sinnvoll, ein Korsett anfertigen zu lassen. Nach meiner Frage, wie lange ich es denn ungefähr tragen müsse und mir gesagt wurde, bis ich ausgewachsen sei, also so bis 17/18 Jahre, brach für mich eine Welt zusammen. Ich sollte also meine gesamte Jugend mit einem Plastikgestell rumlaufen.
Nach meinem ersten Besuch beim Korsettbauer wurde mir erst klar, was es heißt, so ein Korsett tragen zu müssen. Keine engen Tops oder Pullis mehr, schrecklich. Und so einfach mal über einen Zaun springen war auch nicht mehr drin. In der Klinik war es nichts Außergewöhnliches mit einem Korsett herum zu laufen, da sehr viele eins trugen. Aber was, wenn ich wieder zu Hause bin, dort werde ich die Einzige sein, außer meiner Großcousine. An Unterstützung fehlte es mir nicht. Meine Familie und auch meine Freunde standen hinter mir. Aber erst wenn man so ein Gestell mal zwei Wochen getragen hat und man weiß man muss es noch Jahre tragen, weiß man wie ich mich gefühlt habe.
Ich trug das Korsett fast ein halbes Jahr, bis meine Mutter mir von der Heilpraktikerin Ute Opper erzählte, die ihr mit ihrem Rücken schon sehr geholfen hatte. Wir machten einen Termin aus und sie schaute sich meinen Rücken an. Sie begradigte meine Hüfte und drückte nach Dorn meine Wirbel grade. Ich sollte (durfte!) nun mein Korsett für eine Woche auf Probe auslassen. Mein Rücken musste sich jetzt natürlich erst wieder umgewöhnen, aber nach 3 – 4 Tagen fühlte ich schon eine Verbesserung. Auch meine Physiotherapeutin schaute sich meinen Rücken an und fand die Methode gut. Warum ein Korsett tragen, wenn mir auch so geholfen werden kann. Nach der einen Woche schaute sich Ute dann wieder meinen Rücken an, und sie drückte die herausstehenden Wirbel gerade. Auch sie sah schon eine deutliche Verbesserung. So behielt ich das Korsett eine weitere Woche an und wir machten einen Termin bei meinem Orthopäden aus. Dieser war auch mit der Methode einverstanden, solange ich regelmäßig in Behandlung sei. Ich war glücklich, ich konnte mein Korsett voraussichtlich erst mal auslassen.
Was meinem Rücken hauptsächlich fehlt, sind Muskeln, da waren sich alle einig. Deswegen fing ich nun im Gesundheitszentrum Aktivita an, Kraftübungen zu machen, machte meine Physiotherapie weiter und war bei Ute in Behandlung. Ich spürte, wie sich mein Rücken immer mehr verbesserte und auch meine Rippe stand nicht mehr raus. Ich war begeistert und auch meine Mutter war nun sicher, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Ich bin bis Heute bei Ute in Behandlung und mein Korsett liegt bei mir im Kämmerchen. Und damit bin ich sehr glücklich.